Klimagerechte Stadtentwicklung ist ein Thema in Damme

Damme. Die Sanierung und Weiterentwicklung der Innenstadt Dammes ist nach wie vor Thema der Politik, erklärte Gerd Muhle, Bürgermeister von Damme auf einer Informationsveranstaltung im Rathaus der Stadt. Nach der Innenstadtsanierung, die im Jahr 2010 ausgelaufen ist, solle nun ein Konzept zur energetischen Sanierung erstellt werden. Die Innenstadt werde damit zum sogenannten Klimaquartier. Davon können viele Hausbesitzer in der Innenstadt profitieren, so Muhles Ansicht.

Die Entwicklung des Konzepts wird mit Fachleuten der Deutschen Stadt- und Grundstücksentwicklungsgesellschaft (DSK) erfolgen. Bis zum Sommer dieses Jahres werden sie die Bausubstanz und deren Potenzial erfassen. Bis zum Herbst soll ein energetisches Leitbild erstellt werden, und bis zum Winter soll ein Konzept zur Umsetzung erstellt sein. Der Endbericht zum Quartierkonzept soll im Februar des nächsten Jahres vorgestellt werden.

„Es gibt zahlreiche Förderprogramme zur energetischen Sanierung von Immobilien, und für die Zukunft ist zu erwarten, dass weitere aufgelegt werden“, erklärte Brigitte Vorwerk von der DSK. Der Grund: Klimaschutz sei auf bundespolitischer Ebene ein wichtiges Thema.

Allerdings seien Fördergelder oder Investitionszuschüsse häufig an ein Konzept gebunden, denn die Ministerien seien gehalten, die Förderungen zu bündeln, so Vorwerk. Ein Konzept sei sozusagen die Eintrittskarte zu Förderprogrammen. Die Aufgabe der DSK sei, neben der Erstellung des Konzepts auch Hausbesitzer, die ihr Gebäude energetisch sanieren möchten, zu beraten, aus welchem Förderprogramm Geld beantragt werden kann.

Horst Heinicke vom Planungsbüro Grontmij betonte, dass es in einem Klimaquartier nicht nur um die Sanierung von Gebäuden gehe. Auch die Führung des Autoverkehrs unter dem Aspekt des Energiesparens, die Straßenbeleuchtung sowie die Beschattung von Grünflächen, immer wichtiger in Zeiten erhöhter Sonneneinstrahlung, sollen im Konzept Berücksichtigung finden.

105000 Euro müssen aufgebracht werden, um das Konzept zu erstellen, erklärte Muhle. Das Klimakonzept für die Dammer Innenstadt werde mit 70000 Euro von der Kreditanstalt für Wiederaufbau gefördert, den Rest müsse die Stadt aufbringen. „Für das Konzept brauchen wir Menschen, die daran mitarbeiten.“ Alle Bürger, aber vor allem die Grundeigentümer seien eingeladen, die Arbeit in einer Arbeitsgruppe aktiv zu unterstützen und mit eigenen Ideen über die zehn Monate zu begleiten.

Mit www.damme-klimaquartier.de geht das Projekt online.

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Foto (v.l.): Bürgermeister Gerd Muhle, Julian Bischof (Praktikant bei der Firma Klima und Energieeffizienz (KEEA, Kassel), Ines Mühlenhardt (DSK), Markus Mannsbarth (KEEA), Brigitte Vorwerk (DSK), Horst Heinicke (Planungsbüro Grontmij), Mirja Eggers (DSK)